Vergessene Schriften
Nicht selten erhalten wir alte Briefe, Aufzeichnungen oder andere Dokumente, die in der längst vergessenen „deutschen Schrift“ verfasst wurden – der Sütterlinschrift nach deutschem Alphabet.
Da wir hier einiger dieser historischen Exemplare veröffentlichen, ist es nur angebracht, auch zu dieser Schrift ein paar Worte zu verlieren.
Die hier gezeigte Schrift wurde von Ludwig Sütterlin im Jahr 1911 entwickelt, um das Erlernen der Handschrift an deutschen Schulen zu standardisieren.
Zwischen 1915 und 1942 galt die Sütterlinschrift als zu lehrende Ausgangsschrift an deutschen Schulen. Nachdem sie durch die deutsche Normalschrift ersetzt wurde, lehrte man die Sütterlinschrift nur noch vereinzelt parallel.
Am längsten hielt sich die Schriftart in der Mathematik, in der die Groß- & Kleinbuchstaben bis in späten 90er Jahre für Formelzeichen verwendet wurden. Mittlerweile wurden auch in dieser Wissenschaft nahezu alle Überlebenden Zeichen der Sütterlinschrift durch das lateinische Alphabet ersetzt.
Die Sütterlinschrift scheint aufgrund der fehlenden Schräglage und der Rundungen zunächst einfacher lesbar, als ihr Vorgänger, die Kurrentschrift. Nichtsdestotrotz erfordert es von allem für Autodidakten, die diese Schrift nicht mehr in der Schule außerhalb einer kurzen Erwähnung gelernt haben, viel Geduld und Übung, um sie fließend lesen oder gar schreiben zu können.
Quellen:
Wikipedia – Sütterlinschrift
Geschichte der deutschen Schrift
